
Historie
Gründung 1935
18. September 1935
Die Gründung
Am 18. September 1935 hoben einige Männer den Verein „Böse Borbecker Buben" aus der Taufe. In einem Bericht zur Gründung wurde plakatiert, als ob 100 Menschen hierfür zusammenkamen, doch die Idee entstammte aus der Feder dreier Männer. Im Borbecker Lokalanzeiger wurde dann in einem kleinen Text zu einer Gründungsversammlung aufgerufen.
Die Gründungsmitglieder waren am Ende Jupp Melles, Will M. Richrath, Karl Uhlenbock, Hans Lunkkebein, Hermann Melles, Heinz Wigge, Karl Knotte und Ober-Ing. Urban. Sie kannten sich zum größten Teil aus der Laienspielerschar des Jungmännervereins Borbeck und Theatergemeinschaft Borbeck.
Die allererste Sitzung fand am 11.11.1935 im Saal Karl Knotte in Dellwig statt unter dem Motto: „Rheinischer Abend in Dellwig". Die Sitzung wurde zu einem riesigen Erfolg und dass obwohl die Sitzung an einem regulären Arbeitstag war. Jupp Melles wurde so zum ersten Sitzungspräsident der Gesellschaft
Das Programm war ausschließlich von den Mitgliedern bestritten worden. Büttenredner waren unter anderem Henny Melles, Jupp Schneider, Heinz Usinger und Heinz Wigge.
Weitere Sitzungen fanden in den Folgejahren im Vereinshaus Borbeck und Waldschenke Borbeck statt. Bis zu 800 Karten wurden in den einzelnen Jahren verkauft.
Die Folgejahre
bis 1939 und der
2. Weltkrieg
In den Jahren bis 1939 steigerte die Gesellschaft ihre karnevalistische Tätigkeit und mit neuen, gut geschneiderten roten Uniformen waren Präsident, Elferräte und auch die vereinseigenen Büttenredner gern gesehene Gäste bei anderen Gesellschaften.
Durch den aufkommenden 2. Weltkrieg wurde das Vereinsleben praktisch lahmgelegt.
Leider mussten wir durch diesen Vernichtungskrieg eigene Verluste erleiden.
Dazu zählten Hans Lunkebein, Alois Friedlinghaus und Clemens Melles.
Neuaufbau Nach dem Krieg und die 60er Jahre
Wiederaufnahme der Sitzungen im Jahr
1947
Schon im Jahr 1947 fanden sich die Bösen Buben unter ihrem Präsidenten Jupp Melles wieder und sie konnten die Sitzungen erneut aufnehmen. Dies geschah im einzig noch verfügbaren Saal in Borbeck, dem Schloss Borbeck. Die Sitzungen waren zu Beginn noch trostlos, dennoch brachten sie ein wenig Ermunterung und Erholung in der schwierigen Zeit.
Anfang der Sechziger war der Verein im Lokal Bernhard Krebs beheimatet. Es gab zudem Sitzungen in Moordorf im Norden der Bundesrepublik (1961) sowie im Lokal Dernovsek in Dellwig und Diepholz (1963).
Nach fast 30-jähriger Tätigkeit räumten Heinz Tschirner, der auch „Pfennigfuchser" genannt wurde als Kassierer und Jupp Melles als Präsident Ihre Ämter.
Jupp Melles wurde daraufhin Ehrenpräsident und 1965 wurde Ernst Klemt zu seinem Nachfolger gewählt.
Mit Ernst Klemt konnte der Verein im Jahr 1968 mit seinen Veranstaltungen zurück ins Schloss Borbeck kehren. Zu den Sitzungen wurde erstmals ein Tron errichtet, der das Wappen des Schlosses und des ehemaligen Fürstentums trug.




Der Zoch kütt wieder in Essen
Rosenmontag und Straßenumzug
Nach fünf Jahren Pause fand im Jahr 1968 wieder ein Rosenmontagszug statt. Aus finanziellen Gründen fehlte das Geld für einen Festwagen, worauf hin als Gag ein Boot gebaut wurde. Mit ein paar Dachlatten und viel Kreativität wurde dann von der Gruga bis zur Innenstadt „gepaddelt".
Von vielen Karnevalsgesellschaften bei der Abnahme belächelt, wurde das Boot am Straßenrand mit viel Beifall begrüßt. Zudem gab es eine große Überraschung in der Presse. So brachte der überregionale Mittag in seiner Reportage „Rosenmontagszüge von Köln bis Münster" vom Essener Zug nur das Bild von unserem Boot.
Der Beginn der 70er Jahre
Anfang bis Mitte
1971 entschlossen sich die Borbecker Karnevalsvereine zusammen einen Umzug durch Borbeck zu veranstalten. Der Weg zum „KiKaBo“ (Kinderkarneval Borbeck) wurde so geebnet.
1972 fanden erneut die Sitzungen nach neuer Verpachtung durch den neuen Schlosswirt Johannes Tacke statt. Durch die vorab erstellten Termine waren die Buben nun alleinige Schlossherren. Los ging es mit einer komplett neuen Veranstaltung, eine Maifeier. Des Weiteren wurde am 10.11.72 die erste Gemeinschaftssitzung der Borbecker Karnevalsvereine im Hause Mellis gefeiert.
Am 11.11.72 fand die erste Verleihung des goldenen „Borbecker Groschens" an den Bürger des Jahres statt. Erste Preisträgerin war Frau Beate Brunnert die die Auszeichnung durch den damaligen Bürgermeister Fritz Scheve verliehen bekam.
Zu einem besonderen Anlass wurde am 27.10.74 ins Schloss Borbeck eingeladen. Entsprechend der Vereinszugehörigkeit wurden allen Mitgliedern die Vereinsnadel in Bronze, Silber und Gold verliehen. Auch einige Gründungsmitglieder waren zu dieser Versammlung dabei. Ernst Klemt wurde außerdem für seine 10-jährige Präsidentschaft im Verein ausgezeichnet.
KiKaBo und traurige Nachrichten
Kinderkarneval und der Tod von Jupp Melles
1975 wurde der „KiKaBo" durch die Borbecker Karnevalsgesellschaften, später auch Gemeinschaft Borbecker Karneval genannt, ins Leben gerufen. An Karnevalssonntag fand so ein Umzug von der Borbecker Innenstadt, bis in die Arena mit vielen kostümierten Kindern und deren Familien statt. Die Arena platzte aus allen Nähten, denn 15.000 Besucher waren anwesend.
Auf der Jahreshauptversammlung am 04.04.75 übergab Ernst Klemt sein Amt an Heinz Wessel.
Im Juni 1975 durfte erneut gefeiert werden. Jupp Melles, Ehrenpräsident der Gesellschaft wurde 75. Jahre alt. Es wurde groß gefeiert, doch die Freude hielt nur kurz. Einen Monat später verstarb Jupp Melles unerwartet. Passend wurde er in den Zeitungen von „Trauer um ein fröhliches Herz“ berichtet.




Karneval für alle
Der größte KiKaBo und Veranstaltung für geistig Behinderte
Zahlen können bekanntlich nicht Lügen. So auch nicht beim KiKaBo 1976 an dem sage und schreibe 20.000 große und kleine Narren teilnahmen. Die Dubois Arena am Schloss platzte aus allen Nähten.
Ein Jahr später folgte die nächste neue Veranstaltung im Zeichen der Inklusion. Der Verein gestaltete einige frohe Stunden für geistig behinderte Menschen im Jugendheim am Leimgartsfeld. Verdiente Mitglieder des Vereins unter anderem Dieter Diederichs, Alfred Engels, Heinz Friemuth und Henny Melles trugen zum Programm bei.
Das Borbecker Schlossballett
Die Seniortanzgarde des Vereins
In der Session 75/76 wurde im Verein das „Borbecker Schlossballett" gegründet. Die Erwartungen waren damals im Vorstand nicht groß, doch es sollte alles anders werden. Maßgeblich verantwortlich war dafür die Trainerin Bärbel Müller. Ihr Training war schweißtreibend, alles musste graziös und perfekt sein. Durch diese Disziplin wurden die ersten Erfolge eingefahren. Diese Faszination wird noch heute im Schlossballett gelebt. Später übernahm Bärbels Schwester, Helga Köllner die Regie im Schlossballett.
Auf der Jahreshauptversammlung gab es eine weitere personelle Änderung. Heinz Wessels trat aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des Präsidenten zurück und übergab den Staffelstab an Dieter Diederichs.
Erstmals stellte die Gesellschaft im Jahr 1978 eine Kinderprinzessin, Petra Robusch (Petra I.) Zusammen mit ihrem Prinzen, Michael II. (Frintroper Schelme) genoss sie eine große Inthronisierung, an der 26 Gesellschaften teilnahmen.
Die Geburtsstunde der Herrensitzung
Auch die Frauen durften auf dem Hausfrauennachmit-tag feiern
In der Session 77/78 wurde eine neue Veranstaltung ins Leben gerufen. Die erste Herrensitzung ging an den Start. Damit aber die Damen der Gesellschaft nicht leer ausgingen, wurde ebenfalls der Hausfrauennachmittag im Schlosssaal veranstaltet. Hier galt absolutes Verbot des Herrenelferrats.
1979 gab es für das Schlossballett eine Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Die Herren wollten sich die Überlegenheit der Damen im Ballett und im neu gegründeten Damenelferrat nicht gefallen lassen und so wurden die “Schloß Elfen" gegründet, das Herrenballett der Bösen Buben. Trainerin wurde ab 2004 die frühere Kinderprinzessin Petra Robusch die das Amt von Brigitte Lingenberg übernahm.
Im selben Jahr (1979) wurde die Gesellschaft durch den amtierenden Prinzen Dieter I. zur „Großen Karnevalsgesellschaft“ ernannt.




Beginn der 80er Jahre
Ein junges Ehrenmitglied und ein erfolgreicher Motivwagen
Zur Jahrzehntwechsel gab es zwei besondere Ereignisse. Beide passierten an Rosenmontag 1980. Mit dem eigens gebauten Gesellschaftswagen konnte ein 3. Platz als bester Gesellschaftswagen errungen werden. Zudem gab es im Verein ein Rosenmontagskind, Stefan Zehnacker. Dieser wurde direkt zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
1986 stellte die Gesellschaft ihren ersten Stadtprinzen Dieter II. (Dieter Diederichs)
Die 90er Jahre mit Verjüngerungskurs
Die Juniorengarde Lollypops
Um den Nachwuchs sicherzustellen, wurde 1990 die Juniorengarde des Borbecker Schlossballetts „Lollypops" gegründet. Die erste Trainerin war Heike Köllner, Schwester der Trainerin des Borbecker Schlossballetts Bärbel Müller.
Durch die Juniorengarde gab es eine Verjüngung im gesamten Verein. Neben dem großartigen Schlossballett konnte nun der Verein mit großer Freude eine weitere Garde unterstützen. Zudem wurde Yvonne Uhlig zum ersten Tanzmariechen.
Ab 1999 wurde die Garde von Gabi Feldkamp und Martina Opitz geleitet. Beide kümmerten sich mit viel Elan und Fürsorge um die „Aufbauarbeit".
Das neue Jahrtausend
Das erste Stadtprinzenpaar der Gesellschaft
Im neuen Jahrtausend ging es erneut rund. Im Jahr 2001 stellte die Gesellschaft das erste komplette Stadtprinzenpaar in der nun 66-jährigen andauerten Vereinsgeschichte. Der Präsident Dieter Diederichs, welcher schon 1986 Stadtprinz gewesen war, wurde zu Prinz Dieter III. An seiner Seite stand Brigitte Lingenberg als Prinzessin Assindia Brigitte IV.
Mit den Rücktritt von Dieter Diederichs als Präsident im Jahr 2002 wurde Herbert Lingenberg neuer Präsident der Gesellschaft. Unterstützt wurde er durch einen neuen Vorstand, der gebildet wurde von Hannes Löhrmann als 1. Vorsitzenden und Peter Kosten als neuer Geschäftsführer. Zudem wurde Petra Robusch zur neuen 1. Schatzmeisterin gewählt.
Durch Herbert lebte der Borbecker Karneval erneut auf und bekam einen frischen Wind. So bestand weiterhin die Sitzung der Gemeinschaft Borbecker Karneval, mit allen vertretenden Karnevalsgesellschaften in Borbeck, im Schloss Borbeck. Herbert sorgte zudem maßgeblich für die Planung des KiKaBo, dem Kinderkarneval in der Arena am Schloss.
Im neuen Jahrzehnt verstarb unerwartet Hannes Löhrmann. Dieser Verlust konnte lange Zeit nicht ersetzt werden. Schlussendlich entschied sich Herbert Lingenberg das Erbe von Hans aufzunehmen und wurde neben seinem Präsidentenamt auch neuer 1. Vorsitzender der Gesellschaft.
Im Jahr 2016 löste sich die Juniorentanzgruppe „Lollypops" wegen fehlender Jugend auf. Es fiel sehr schwer loszulassen, aber durch das noch bestehende Schlossballett konnte neue Hoffnung aufkeimen und die Energie im Tanzbereich konnte sich komplett auf das Schlossballett fokussieren.
Zur Jahreshauptversammlung 2019 entschied der Vorstand aus Altersgründen abzutreten.




„Wieder alles im Griff"
Der neue Vorstand mit Jung und Alt
Am 25. April 2019 wählten die Bösen Borbecker Buben einstimmig in Ihrer Jahreshauptversammlung Tim Langer zum Nachfolger Herbert Lingenberg als
1. Vorsitzenden und Präsidenten. Werner Bleich wurde als Nachfolge Peter Kosten zum neuen Geschäftsführer und Claudia Gerhards wurde zur neuen 1. Schatzmeisterin gewählt.
Nach der Jahreshauptversammlung geschah sehr viel:
Eine neue Website wurde für den Verein erstellt, der Social Media Bereich wurde grundlegend erneuert und erweitert, die Elferräte wurden neu aufgestellt, in Kürze wurde ein Programm für die Session erstellt und noch vieles mehr. Dieser neue Aufschwung des Vereins wurde am 05.02.2020 in einem WAZ-Artikels festgehalten.
Zum Ende der Session waren 6 großartige Sitzungen das Resultat der Neuaufstellung des Vereins. Leider sollte durch das Coronavirus dieser Erfolg für knapp 3 Jahre durch Lockdowns und weitere staatliche Richtlinien ausgesetzt werden.
Der Start ins 88-jährige Bestehen
Das Ende von Corona und der erneute Neuanfang
Ende 2022 war es endlich mit Lockdowns vorbei und es konnte wieder gefeiert werden. Da jedoch das Schloss Borbeck wegen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten geschlossen war, wechselte der Verein mit seinen Sitzungen in der Session 2022/2023 in den großen Festsaal der Dampfbierbrauerei, mit Erfolg. Zudem wurde die erste Karnevalsparty im Pfarrheim St. Josef in Frintrop ausgerichtet, ebenfalls mit großem Erfolg.
Ende 2023 wurde dann noch groß gefeiert. In einer Sonderveranstaltung, ebenfalls im Festsaal der Dampfe, zelebrierte der Verein sein 88-jähriges Bestehen. Neben vielen Tanzgarden aus Essen wurde ein neuer Ehrensenator, Ralf Wierig, ernannt und in einer großen Ausstellung konnte auf 88-jährige Geschichte zurückgeblickt werden.
Die Sitzungen im Jahr 2024 knüpften an dieses Jubiläum an und wurden wieder zu großen Erfolgen. Zusätzlich beteiligte sich der Verein an den Kinderkarnevalsitzungen der Dampfe. Nach jahrelanger Abwesenheit des „KiKaBo“ konnte so wieder Anschluss an die Jugend gefasst werden.
Die Jugend kommt zurück!
Neugründung der Lollypops und Schloss Elfen, sowie eines Juniorenelferrats
Nach der Session 2023/2024 und einer erfolgreichen Jubiläumssession, startete der Verein mit seinen nächsten Projekten.
Die im Jahr 2016 aufgelöste Juniorengarde Lollypops wurde neugegründet und direkt zum Start gab es großen Andrang. Gleich auf Anhieb verzeichnete die neue Garde in Ihrer ersten Session eine Mitgliederzahl von 13 aktiven Tänzerinnen im Alter von 4 – 13 Jahren. Zudem wurde ein neuer Juniorenelferrat gegründet, um nicht nur den karnevalistischen Tanzsport zu fördern, sondern auch die Elferräte. Zum Verein zählte so zum Ende der Session 2024/2025 über 70 Mitglieder, darunter auch neue Mitglieder, die neben der neuen Garde und des Juniorenelferrats dazugestoßen waren.
Neben den wieder erfolgreichen Veranstaltungen im Jahr 2025, wurde Ende Januar desselben Jahres wieder gefeiert. Das Borbecker Schlossballett feierte sein 50-jähriges Bestehen. Wieder einmal präsentierten sich sämtliche Tanzgarden aus Essen mit ihren Tänzen auf der Bühne der Dampfe und eine Abordnung aus alten Schlossballett Mitglieder, angeführt von der ehemaligen Trainerin Bärbel Müller, präsentierten einen kleinen Überraschungstanz.
Nach der Session startete dann das nächste Projekt, die Wiederauferstehung des Herrenballetts, die Schloss Elfen.



